4 sinnvolle Zusatzqualifikationen für Lehrerinnen & Lehrer

Das Wichtigste in Kürze

  • Lebenslanges Lernen auch für Lehrerinnen und Lehrer wichtig
  • Psychologische Fortbildungen können aufgrund der Zunahme psychischer Probleme auch bei jungen Menschen zweckdienlich sein
  • Inklusive Konzepte werden ebenfalls immer wichtiger
  • Gerade für Schulen mit hohem Zuwanderungsanteil: Deutsch als Fremdsprache mitunter entscheidende Zusatzqualifikation
  • Für alle Lehrerinnen und Lehrer im Sportbereich gilt Rettungsschwimmschein als A und O

Mit dem Beruf der Lehrerin oder des Lehrers geht viel Verantwortung einher – und auch die Anforderungen an die Lehrkräfte steigen. So können in Zukunft zum Beispiel psychologische oder inklusive Zusatzqualifikationen immer wichtiger werden. Durch Zuwanderung ist auch die Fortbildung im Bereich "Deutsch als Fremdsprache" sinnvoll. Weiterhin gibt es eine Qualifikation, die alle Sportlehrerinnen und Sportlehrer mitbringen müssen: den Rettungsschwimmschein.

Lebenslanges Lernen: Ein Konzept auch für Lehrkräfte

Hinter lebenslangem Lernen steckt die Idee, dass Menschen auch lange nach ihrer bestandenen Abschlussprüfung nicht aufhören sollten, sich neues Wissen anzueignen. Gerade im Lehrberuf können unterschiedliche Wissensbereiche interessant und für den Alltag hilfreich sein.

Viele Fortbildungen sind bereits während des Studiums möglich. Du kannst zum Beispiel zusätzliche Universitätskurse belegen oder dich für Kompaktseminare am Wochenende eintragen. Andere machst du erst, wenn du ausgebildeter Lehrer bist. Einige Schulen räumen extra für Weiterbildungsmaßnahmen freie Tage für ihre Lehrkräfte ein. So kannst du die Zusatzqualifikation erlangen, ohne dass der Schulalltag leidet.

1. Zusatzqualifikation in Psychologie

Im Bereich der psychologischen Weiterbildung hast du mehrere Möglichkeiten. So kannst Du zum Beispiel psychologischer Berater werden. Der Schwerpunkt dieser Zusatzqualifikation für Lehrerinnen und Lehrer liegt auf der lösungsorientierten Beratung im Alltag. Schulische oder auch private Probleme der Schülerinnen und Schüler werden besprochen, zudem kannst du als Personal Coach individuelle Lösungsideen vorschlagen.

Eine Alternative bildet die Fortbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie. Hier kannst du künftig psychische Erkrankungen von Schülerinnen und Schülern erkennen, sie beraten und auch mit ihren Eltern sprechen, um beispielsweise eine ausgedehnte Psychotherapie außerhalb des Klassenzimmers zu empfehlen.

2. Fortbildung Inklusion / inklusive Pädagogik

Ein großes Thema im Schulalltag ist auch die Inklusion. Viele Schulen setzen mittlerweile auf inklusive Konzepte. Hier treffen Menschen mit Behinderung auf nicht behinderte Mitschülerinnen und Mitschüler.

Inklusive Weiterbildungen sollen Lehrerinnen und Lehrern dabei helfen, Maßnahmen zu entwickeln, die zu einer bestmöglichen Arbeitsatmosphäre beitragen. Alle Kinder sollen im Idealfall ein individuell passendes Lernumfeld erhalten, ohne dass andere eingeschränkt werden. Wie du dies als Lehrkraft realisieren kannst, lernst du in den Fortbildungen rund um Inklusion und inklusive Pädagogik.

3. Zusatzqualifikation Deutsch als Fremdsprache / Deutsch als Zweitsprache

Du bist Deutschlehrerin oder Deutschlehrer? Dann fokussierst du dich in der Regel auf die entsprechende Weiterbildung deiner Schüler, deren Muttersprache Deutsch ist. Anders sieht es jedoch bei fremdsprachigen Kindern aus. Diese müssen Deutsch mitunter von Grund auf lernen und haben je nach Schulform vielleicht gar keine Kenntnisse.

Aufgrund der zunehmenden Zuwanderung in Deutschland sind Fortbildungen von Lehrern im Bereich Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache immer mehr gefragt – gerade an Schulen mit hoher Zuwanderungsquote. In der Weiterbildung lernst du die Herausforderungen der deutschen Sprache näher kennen und versetzt dich in die Perspektive eines Nicht-Muttersprachlers. Anschließend kannst du die Sprache der Zielgruppe deutlich besser vermitteln.

4. Nachweis Rettungsschwimmschein

Während die ersten drei Zusatzqualifikationen freiwillig sind, gibt es zumindest für Sportlehrer eine, die in der Regel verpflichtend ist. Es handelt sich um den Rettungsschwimmschein, der folgende Kenntnisse umfasst:

  • theoretische Grundlagen im Schulsport und Schwimmbereich
  • methodisches Vorgehen in diesen Bereichen (gerade auch bei körperlich eingeschränkten Schülerinnen und Schülern)
  • praktisches Know-how

Bist du mit deiner Klasse in öffentlichen Schwimmbädern mit einer Wassertiefe von mehr als 1,35 Metern unterwegs, musst du in der Lage sein, einen etwa gleich schweren Menschen aus dem Wasser zu retten. Außerdem musst du das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen Bronze der DLRG besitzen. Natürlich sind auch lebensrettende Sofortmaßnahmen im Zweifelsfall einzuleiten.

Qualifikationen bieten Chancen für Quereinsteiger

Nicht nur für Lehrerinnen und Lehrer ergeben sich Chancen durch Weiterbildungen oder bestimmte Zusatzqualifikationen. Aufgrund des zunehmenden Lehrkräftemangels setzen bereits jetzt viele Bundesländer auf den Einsatz von Quereinsteigern. Wer hier bereits Psychologie oder Pädagogik studiert hat bzw. Kurse im Bereich "Deutsch als Fremdsprache" besucht hat, genießt bei der Auswahl wahrscheinlich einen Vorteil. Auch Personen, die eine langjährige Berufserfahrung in den jeweiligen Bereichen haben, können punkten.

Fazit: Zusatzqualifikationen überzeugen im Berufsalltag

Ob während des Studiums, im Lehrberuf oder als Quereinsteiger: Mit bestimmten Zusatzqualifikationen kannst du in vielen Schulen besonders glänzen. Möchtest du dich im psychologischen oder inklusiven Umfeld weiterbilden oder schlägt dein Herz eher für Deutsch als Fremdsprache? So oder so kannst du dir sicherlich neue Chancen schaffen, wenn du mit einer besonderen Ausbildung aufwartest.