Tipps für die Leistungsbewertung von Schulkindern

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Leistungsbewertung muss möglichst objektiv sein, um die Schülerinnen und Schüler gerecht zu behandeln.
  • Die mündliche Mitarbeit muss dabei quantitativ und qualitativ bewertet werden.
  • Erstelle zu Beginn des Schuljahres einen Kriterienkatalog, an dem du dich orientierst.
  • Du solltest deinen Schulkindern von Anfang an klar kommunizieren, was du erwartest und an welchen Kriterien du dich orientierst.

Ungerechte Bewertungen sind nicht nur demotivierend für die Schulkinder, sondern lassen auch bei dir als Lehrkraft ein schlechtes Gefühl entstehen. Allerdings ist es nicht einfach, Schülerinnen und Schüler möglichst objektiv zu bewerten. Mit welchen Tipps du zu gerechteren Noten kommst, erfährst du in diesem Beitrag.

Subjektivität auf ein Minimum reduzieren

Studien haben gezeigt: Der schulische Beurteilungsprozess kann nie zu 100 Prozent objektiv sein. Dennoch ist es wichtig, die Leistungen der Schulkinder so objektiv wie möglich zu bewerten. Lege klare Kriterien fest, an denen du dich bei jeder Bewertung orientierst!

Du solltest deinen Schülerinnen und Schülern frühzeitig und klar kommunizieren, was du von ihnen erwartest. Das geht gut mit offenen Aufgaben, deren Musterlösungen du im Unterricht besprichst. Statt die Kriterien nur für dich selbst festzulegen, kannst du gemeinsam mit der Klasse einen Kriterienkatalog erstellen. Dann ist deine Leistungsbewertung für alle transparent und nachvollziehbar. So minimierst du das Risiko einer subjektiven Bewertung.

Mündliche Mitarbeit objektiv bewerten

Ein wesentliches Element der Leistungsbewertung ist die mündliche Mitarbeit, die quantitativ und qualitativ zu bewerten ist. Gerade bei den mündlichen Noten ist es für Lehrkräfte nicht einfach, möglichst objektive Noten zu vergeben. Schon aus pragmatischen und zeitlichen Gründen kann in einer Unterrichtsstunde nicht jedes Schulkind zu Wort kommen und nicht jede Wortmeldung kann auch schriftlich festgehalten werden.

Trotzdem solltest du dir regelmäßig Notizen machen. Dazu kannst du zum Beispiel die ICE-Methode verwenden: Dabei vergibst du mindestens alle zwei Wochen eine mündliche Note pro Schulkind - und zwar schnell, intuitiv und ohne lange nachzudenken. Am Ende eines Halbjahres ergibt sich so einerseits ein deutliches Bild der Entwicklung, andererseits gleichen sich stärkere und schwächere Phasen im Notendurchschnitt wieder aus.

Unabhängig von der Methode gilt: Bei der quantitativen Bewertung der mündlichen Mitarbeit geht es darum, ob sich die Schülerinnen und Schüler im Unterricht nie, selten, häufig oder auffällig häufig melden. Achte darauf, ob sie sich selbst melden oder nur auf deine Aufforderung reagieren.

Bei der qualitativen Bewertung kannst du dich daran orientieren, ob es sich bei den Wortmeldungen um Wissensfragen oder um Verständnisprobleme handelt. Die mündlichen Unterrichtsbeiträge werden dabei wie folgt differenziert:

  • Reproduktionsleistungen
  • Transferleistungen
  • Produktive Leistungen

Ist die Antwort sachlich richtig, aber knapp? Ist die Antwort ausführlich? Handelt es sich um eine umfassende Erklärung mit Zusammenhängen und Schlussfolgerungen? Derartige und weitere Fragestellungen helfen dir dabei, die Qualität der mündlichen Mitarbeit besser und objektiver zu beurteilen.

Genau beobachten und auf das Positive fokussieren

Jeden Tag prasseln viele Eindrücke auf Lehrkräfte ein. Du solltest lernen, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Oft bleiben negative Dinge eher und länger im Gedächtnis als positive. Bei einer objektiven Leistungsbewertung ist es aber wichtig, dass du insbesondere die positiven Beiträge siehst. Vor allem bei Schülerinnen und Schülern, die dir eher negativ in Erinnerung geblieben sind, solltest du bewusst das Positive in den Vordergrund stellen. So vermeidest du eine voreingenommene, subjektive Leistungsbeurteilung.

Fazit: Mit Objektivität und Transparenz zu gerechteren Noten

Um eine faire Behandlung der Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten, muss die quantitative und qualitative Leistungsbewertung objektiv sein. Die ICE-Methode zur Bewertung dermündlichen Mitarbeit hilft dabei. Für eine faire Bewertung solltest du immer daran denken, deine subjektiven Eindrücke beiseite zu lassen und dich nur auf die erbrachte Leistung zu konzentrieren. Zudem schafft es Transparenz und Vertrauen, wenn du deiner Klasse direkt zu Beginn des Schuljahres die Bewertungskriterien offenlegst.