Lehramtsstudium: Dauer und mögliche Alternativen

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lehramtsstudium-Dauer beträgt meist fünf Jahre.
  • Die Bachelor-Master-Kombi umfasst in der Regel zehn Semester plus Referendariat.
  • Wer sein Staatsexamen macht, muss acht bis zehn Semester und ein Referendariat einplanen.
  • Eine Alternative gibt es für Quereinsteiger: Sind nicht genügend Lehramtsabsolventen verfügbar, um offene Stellen zu besetzen, ist der Lehrberuf z. B. auch mit einem Meistertitel möglich.

Lehrerin oder Lehrer – das ist für viele der Traumberuf! Nicht nur aufgrund der voraussichtlich immer hohen Jobchancen, sondern oft auch wegen der Möglichkeit der Verbeamtung und dem damit einhergehenden höheren Gehalt. Doch wie lange dauert eigentlich ein Lehramtsstudium? Gibt es Unterschiede je nach Bundesland? Und kann man auch mit einem Meistertitel Berufsschullehrer, Grundschullehrer oder Gesamtschullehrer werden?

Dauer des Lehramtsstudiums: Bachelor und Master

Die Dauer des Lehramtsstudiums lässt sich grundsätzlich grob auf fünf Jahre festlegen.

Vielerorts erfolgte bereits eine Umstellung der Studienrichtung auf das Bachelor-Master-System. Während der Bachelor mit seinen sechs Semestern rund drei Jahre Zeit in Anspruch nimmt, muss für den Master und seine vier Semester ein Zeitraum von zwei Jahren einkalkuliert werden. Insgesamt befinden sich somit Studierende auf Lehramt zehn Semester lang an der Universität.

Dabei ist es egal, ob das Lehramtsstudium für das Gymnasium gewählt wird oder das Lehramtsstudium für die Grundschule – die Dauer ist ähnlich und hängt eher von der Fächerkombination und dem persönlichen Erfolg im Studium ab. Der Abschluss ist entweder der Bachelor of Education oder der Bachelor of Arts / Science je nach Fächerkombination sowie der Master of Education.

Dauer des Lehramtsstudiums: Staatsexamen

Ein Unterschied der Studienform besteht in den Bundesländern, in denen Lehrer und Lehrerinnen nach wie vor über das erste und zweite Staatsexamen in ihren Traumberuf geführt werden. Das gilt zum Beispiel für das Lehramtsstudium in Bayern. Die Dauer selbst ist hierbei aber nur unwesentlich anders: Es kann sich ebenfalls um zehn Semester handeln, manchmal sind aber auch nur acht Semester erforderlich.

Nach dem Studium: Referendariat und gute Jobchancen

Ob Bachelor und Master oder erstes Staatsexamen: Nach der Universitätszeit wartet das Referendariat auf angehende Lehrende. Dieses erfordert noch einmal zwei Jahre Zeitaufwand. Wer sein erstes Staatsexamen abgelegt hat, muss nach dieser auch "Vorbereitungszeit" genannten Phase, das zweite Staatsexamen ablegen. Dabei handelt es sich um eine mündliche Prüfung und Unterrichtsproben in der Referendariatszeit.

Üblicherweise erfolgt der Zugang zum Lehrberuf in Deutschland immer über die Universität. Hier werden hinsichtlich des Abschlusses keine Unterschiede gemacht. Sowohl der Bachelor-Master-Abschluss als auch das erfolgreiche erste und zweite Staatsexamen öffnen gleichermaßen die Türen für Lehrkräfte bundesweit.

Für das Lehramtsstudium in NRW und Co. lohnt sich diese Dauer, denn die Jobaussichten sind vergleichsweise gut. Auch die Chance auf eine Verbeamtung besteht in den meisten Bundesländern wie zum Beispiel Baden-Württemberg, NRW oder Bayern.

Das Gehalt hängt davon ab, ob eine Verbeamtung erfolgt ist und welche Schulform vorliegt. Angestellte Lehrerinnen und Lehrer der Berufsschule verdienen zum Beispiel rund 2.900 Euro netto, verbeamtete Gymnasiallehrer hingegen etwa 3.150 Euro netto. Auch das Bundesland nimmt noch einmal Einfluss auf den finalen Gehaltsscheck.

Alternativen zum Studium

Wer nicht auf Lehramt studiert hat, muss den Traumberuf als Lehrkraft aber nicht gleich aufgeben! Eine echte Alternative in Zeiten des Fachkräftemangels, der auch vor dem Lehrberuf nicht Halt macht, bietet sich für Quereinsteiger. Finden sich in einem Bundesland nicht genug studierte Lehrkräfte, öffnen viele Schulen die Türen für Menschen mit einem anderen Studien- oder Fachhochschulabschluss. Auch eine Verbeamtung ist in diesem Fall sogar denkbar!

Und selbst ohne Studium gibt es eine realistische Chance, Lehrkraft zu werden. Wer einen Meistertitel und mehrjährige Berufserfahrung hat, kann etwa an einer Berufsschule lehren – zumindest in Fächern mit akutem Fachkräftemangel, wie Physik. Der Einstieg ins Lehramt erfolgt wie nach dem klassischen Studienweg über das Referendariat bzw. die Vorbereitungszeit.

Fazit: Studien-Dauer im Lehramtsstudium recht übersichtlich

Nach nur etwa fünf Jahren können sich Studierende in Deutschland als Lehrerin oder Lehrerbezeichnen. Das gilt sowohl für den Bachelor-Master-Studiengang als auch für den Weg über das Staatsexamen. Variationen ergeben sich eher durch die Fächerkombinationen und Studieninhalte. Und auch, wer kein Studium vorweisen kann, darf sich über eine mögliche Chance als Quereinsteiger freuen.