Schulleitung statt Lehrkraft: Wann lohnt es sich?

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit bestimmten Qualifikationen, Fortbildungen und/oder Prüfungen (je nach Bundesland) ist die Bewerbung auf den Schulleitungsposten durch Lehrkräfte möglich.
  • Der Fokus der Aufgaben in der Schulleitung verlagert sich vom aktiven Unterricht eher auf Organisatorisches und die Verwaltung des Schulalltages.
  • Konflikt-und Teamfähigkeit sowie gewisse Führungsqualitäten sind einige der Soft Skills, die du als Schulleiterin oder Schulleiter mitbringen solltest.

Mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, ist deine Berufung? Dann passt der Lehrberuf sicher perfekt zu dir. Organisationstalente können hingegen nach Höherem streben und sich den Posten der Schulleitung genauer ansehen. Oft steht zwischen dem Berufswechsel innerhalb des Schulwesens nur eine Fortbildung oder ein Eignungsfeststellungsverfahren. Es winken neue Aufgaben und mehr Verantwortung sowie die Chance, etwas in der Schule zu verändern.

Voraussetzungen für den Berufswechsel

Zunächst die gute Nachricht: Es ist keine gesonderte Ausbildung für den Beruf als Schulleitung nötig. Wer ein Lehramtsstudium erfolgreich abgeschlossen hat sowie über bestimmte Kenntnisse, Qualitäten und Fähigkeiten verfügt, kann sich laut Landesschulgesetz grundsätzlich als Schulleiterin oder Schulleiter bewerben.

Allerdings können je nach Bundesland unterschiedliche zusätzliche Voraussetzungen bestehen. So wird etwa in Berlin eine Fortbildung verlangt, während es in NRW das Eignungsfeststellungsverfahren zu absolvieren gilt. In diesem müssen sich angehende Schulleiter praktischen Aufgaben stellen und zum Beispiel eine Fallstudie bearbeiten.

Natürlich muss man sich außerdem während des Bewerbungsverfahrens zumeist gegen Mitbewerber durchsetzen. Dennoch sind die Aussichten auf einen Job als Schulleitung vergleichsweise gut. Wie in fast allen schulischen Bereichen ist zunehmend ein Fachkräftemangel wahrnehmbar und auch weiter zu erwarten.

Neue Aufgaben und Perspektiven als Schulleitung

Während du als Lehrerin oder Lehrer fast ausschließlich in direktem Kontakt mit den Schülern stehst, ist es als Schulleiter eher das Kollegium, das angeleitet wird. Der Fokus verschiebt sich außerdem von der aktiven Lehrtätigkeit zunehmend auf Organisatorisches. Zwar wirst du auch in der Schulleitungsposition noch unterrichten, allerdings seltener als zuvor in der Lehrerrolle. Stattdessen wirst du mit deinen Entscheidungen den Charakter und das Image der Schule prägen. Zudem musst du verschiedene Dinge planen, wie beispielsweise:

  • die Bewerbung der Schule, um neue Schülerinnen und Schüler für sie zu interessieren
  • das Anmeldeverfahren für Bewerberinnen und Bewerber
  • den Einsatz des Personals
  • das Schulprogramm und die Konferenzen

Außerdem musst du gelegentlich Konflikte im Klassenzimmer und/oder im Kollegium lösen, über Erweiterungen, Umbauten und Renovierungen des Schulgeländes nachdenken und überlegen, wie du die Angestellten regelmäßig fördern kannst.

Zu wem passt der Beruf?

Wer sich selbst als geborene Führungskraft sieht sowie gern und erfolgreich Dinge organisiert, ist im Schulleitungsberuf sicher gut aufgehoben. Zudem sollte der Wunsch bestehen, das Schulgeschehen aktiv zu beeinflussen. Wichtige Soft Skills, die als Schulleiterin oder Schulleiter zum Zuge kommen, sind daher unteranderem eine merkliche Führungskompetenz sowie ein ausgeprägtes Organisationstalent.

Da der Job nicht nur Zuckerschlecken bedeutet, sondern auch das Kollegium bei Schwierigkeiten auf dich zukommen wird, solltest du diplomatisches Geschick, Teamfähigkeit und Konfliktfähigkeit besitzen. Auch sollte nicht davor zurückgescheut werden, mit außerschulischen Einrichtungen zu interagieren. Eine extrovertierte, offene sowie kommunikationsfreudige Persönlichkeit sollte also bestenfalls bereits vorhanden sein, wenn man den Schritt in Richtung Schulleitung wagen möchte.

Fazit: Schulleitungsberuf ideal für Organisationstalente

Wenn du nach einigen Jahren als Lehrerin oder Lehrer zu dem Schluss kommst, dass du lieber Dinge organisierst, als aktiv zu unterrichten, musst du nicht gleich das komplette Berufsfeld wechseln. Der Sprung zum Schulleitungsposten kann die Lösung sein. Mehr Verantwortung wartet ebenso auf dich wie die realistische Chance, den Charakter der Schule zum Positiven zu verändern. Ob die Position der Schulleitung für einen geeignet ist, sollte vorher immer gut bedacht sein, damit man auch weiterhin Freude am Beruf im Schulbereich hat.