Die Kosten eines Studiums in Deutschland sind trotz Wegfall der allgemeinen Studiengebühren nicht zu unterschätzen. Der durchschnittliche Vollzeit-Student in Deutschland benötigt laut Deutschem Studentenwerk monatlich zwischen 663€ und1.619€, um sich seinen Lebensunterhalt zu leisten.
Wer nicht durch Eltern oder Familie mit dem nötigen Kleingeld versorgt wird, muss sich mit anderen Quellen über Wasser halten.
Die Antwort auf diese Frage lässt sich nicht pauschal geben. Sie ist davon abhängig, ob man noch Zuhause bei seinen Eltern wohnt oder sich eine eigene Wohnung oder Zimmer mietet. Zudem schwanken die Lebensunterhaltungskosten stark je nach Hochschulort. Bist du bereit mehr Geldfür gutes Essen auszugeben? Kaufst du dir regelmäßig neue Klamotten oder ist es dir wichtig immer das neuste iPhone zu besitzen?
Die Kosten sind so individuell, wie die Studenten selbst.Grundsätzlich muss aber jeder Student mit einigen der folgenden Kostenblöcke rechnen:
Die allgemeinen Studiengebühren an staatlichen Hochschulen sind in Deutschland vor einigen Jahren abgeschafft worden. Allerdings musst du mit einem Semesterbeitrag rechnen, der je nach Studienort zwischen 127€ und 434€ im Semester liegt.
BAföG bedeutet ausgeschrieben Bundesausbildungsförderungsgesetz. Damit sollen insbesondere Studierenden aus einkommensschwachen Familien die Möglichkeit geboten werden ein Studium zu absolvieren.
Umgangssprachlich wird BAföG mit der Förderungssumme gleichgesetzt. „Ich bekomme xy€ an BAföG im Monat“. Es setzt sich zu 50% aus einem verzinsten Staatsdarlehen und zu 50% aus einem rückzahlungsfreienZuschuss zusammen. Die Hälfte des BAföGs musst du somit nach Beendigung deinesStudiums wieder an den Staat zurückzahlen.
Zum Wintersemester 2020/2021 steigt der BAföG Höchstsatz auf 861€. Das sind zwar nur 8 Euro mehr als zuvor, aber immerhin! Neben dem BAföG Höchstsatz ist auch de auf 325€. Grund hierfür sind die steigenden Mietkosten in Universitätsstädten. Mit der Reform zum BAföG Höchstsatz soll die Diskrepanz zwischen den aktuellen Wohnkosten und der derzeitigen BAföG Förderung ausgeglichen werden. Um es Studenten einfacher zu ermöglichen, Rücklagen anzulegen, wurden auch die BAföG Freibeträge erhöht. Von 7.500€ auf 8.200€.
4 von 5 Studenten in Deutschland bekommen kein BAföG, um sich ihr Studium zu finanzieren. Das kann verschiedenste Gründe haben. Meist hat der Student selbst nur einen geringen Einfluss darauf. Grundsätzlich gibt es allerdings bei jedem Ablehnungsbescheid die Möglichkeiten diesen juristisch prüfen zu lassen und Widerspruch einzulegen.
Aber selbst ohne Bafög und ohne Unterstützung der Eltern oder der Familie gibt es einige Alternativen, um dir die Kosten deines Studiums zu finanzieren.
Bei einem Stipendium handelt es sich um einen gewissen Betrag, den man „geschenkt“ bekommt. Neben der Finanzspritze profitieren viele Stipendiaten von der sozialen Förderung ihres Sponsors. Darunter fallen beispielsweiseEinladungen zu Tagungen, Alumni Netzwerke oder Auslandspraktika. Wichtige Kriterien für die Auswahl der Bewerber sindAbschlussnoten, wirtschaftliche Situation, und soziales Engagement.
Es gibt unterschiedliche Stipendienprogramme, wovon wir nur einige kurz vorstellen möchten:
Bildungs- oder auch Studienfonds genannt werden von Stiftungen, Unternehmen oder vermögenden Privatpersonen vergeben, um ausgewählte Studenten bei Ihrem Studium finanziell zu unterstützen. Mit ausgewählte Studenten sind diejenigen gemeint, die durch außerordentliche akademische, fachliche oder persönliche Leistungen hervorstechen. Die Anleger zahlen Geld in einen speziellen Fond, der an die Studenten ausgeschüttet wird. Nach dem Studium und bei Eintritt ins Berufsleben muss ein gewisser Anteil der Förderung von den Studenten zurückgezahlt werden. Die Rendite der Anleger errechnet sich aus den Rückzahlungen.
Für Studierende gibt es spezielle Kreditangebote mit niedrigen Zinsen und ohne langweilige Kreditwürdigkeitsprüfung. Wichtig ist es trotzdem verschiedene Angebote auf Zinssatz, Kreditgewährung und Rückzahlungsbedingungen zu vergleichen.
Folgende zwei Kreditangebote haben wir dir als Übersicht bereitgestellt:
Ein Nebenjob zur Finanzierung des Studiums ist nicht unüblich und für viele Studenten unabdingbar, um ihren Lebensunterhalt neben dem Studium zu finanzieren.
Insbesondere 450€ Jobs gehören zu den am gängigsten ausgewählten Jobarten.Der Vorteil an diesen Jobs ist, dass weder Arbeitnehmer noch ArbeitgeberBeiträge in die Sozialversicherung einzahlen müssen. Lediglich die Versicherungspflicht in der Rentenversicherung besteht für den jeweilgen 450€Jobber. Allerdings kann er sich davon mithilfe eines Antrages befreien lassen.
Um aus der Perspektive des Staates „ordnungsgemäß zu studieren“und keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen zu müssen ist es wichtig folgendeKriterien zu beachten:
Einkommensteuer musst du nur dann zahlen, wenn dein Jahresverdienst über dem Grundfreibetrag von derzeit 9.744 Euro liegt. Hinzuaddiert werden kann eine Werbungskostenpauschale von 1.000 Euro. Ausbildungskosten kannst du bis zu einem Betrag von 6.000 Euro im Jahr als Sonderausgaben absetzen. Hast du vordem Studium schon eine Berufsausbildung abgeschlossen, können die Kosten für das Studium als Werbungskosten geltend gemacht werden (Vorteil: Keine Begrenzung des Absetzungsbetrags, Verlustvortrag ist möglich).
Ein Studium ist teuer, keine Frage. Allerdings ist es auch ohne Unterstützung der Eltern und Familie möglich die Kosten dafür zu tragen. Neben BAföG gibt es viele weitere Möglichkeiten, wie Stipendien, Studienkredite oder einfache Nebenjobs, um sich den Studentenalltag zu finanzieren.