Wie DaF-/DaZ-Lehrkraft werden?

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nachfrage nach DaF- und DaZ-Lehrkräften in Deutschland steigt vor allem aufgrund der Anzahl an Menschen mit Migrationshintergrund.
  • Lehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache/Zweitsprache sind in Bildungsstätten, Institutionen oder bei anderen Anbietern beschäftigt oder geben Privatunterricht.
  • Berufs- oder Hochschulabschluss oder anerkanntes DaF-/DaZ-Zertifikat, gute Deutschkenntnisse und Kommunikationsfähigkeit werden vorausgesetzt.
  • Lehrkräfte für Deutsch als Zweitsprache in der Erwachsenenbildung für Integrationskurse des BAMF benötigen bestimmte Qualifikationen.

An Deutschlands Schulen herrscht Personalmangel: Gute Lehrkräfte sind schwer zu finden und die steigende Zahl an Menschen mit Migrationshintergrund erhöht die Nachfrage nach Lehrkräften für Deutsch als Fremdsprache (DaF) oder Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um DaF-/DaZ-Lehrkraft zu werden und welche Ausbildungen es gibt, haben wir zusammengefasst.

Was ist der Unterschied zwischen DaF- und DaZ-Lehrkraft?

Bei einer DaF-Lehrkraft handelt es sich um eine Lehrkraft, die Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Die Lehrkraft unterrichtet Menschen, die wenig bis gar kein Deutsch sprechen und auch sonst nicht mit der deutschen Sprache in Berührung kommen, sie aber gerne lernen möchten. Gründe dafür sind, dass Deutsch für den Beruf oder Reisen benötigt wird. DaF-Lehrkräfte arbeiten in Bildungsinstituten wie Universitäten, Sprach- und Volkshochschulen oder geben Privatunterricht für Kinder und Erwachsene.

DaZ-Lehrkräfte unterrichten Deutsch als Zweitsprache. Die Lernenden leben in einem deutschsprachigen Land wie Österreich, Teile der Schweiz oder Deutschland, haben aber eine andere Muttersprache. Es handelt sich oft um Menschen mit Migrationshintergrund. DaZ-Lehrkräfte sind in Bildungsstätten und offiziellen Integrationskursen tätig oder geben Privatunterricht für alle Altersklassen. Ziel des Deutschunterrichts als Zweitsprache ist es, die Lernenden in ihren Deutschkenntnissen zu unterstützen, damit sie sich im Alltag besser verständigen können.

Welche Voraussetzungen sind als DaF-/DaZ-Lehrkraft erforderlich?

Eine Ausbildung oder ein Studium als DaF-/DaZ-Lehrkraft ist nicht zwingend erforderlich, allerdings werden ohne Ausbildung und Studium verschiedene Nachweise und/oder Zertifikate sowie Fähigkeiten vorausgesetzt.

Als DaF-/DaZ-Lehrkraft brauchst du den Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung, eines abgeschlossenen Studiums oder ein anerkanntes DaF-/DaZ-Zertifikat. Zusätzlich solltest du sehr gute Sprach- und Grammatikkenntnisse in Deutsch besitzen, kommunikativ sein und die Kompetenz haben, anderen Menschen Deutsch als Fremdsprache beizubringen. Gerade Letzteres ist besonders wichtig, da es sich bei den Lernenden meist um Anfänger handelt, die kaum oder gar keine Deutschkenntnisse besitzen.

Andere Voraussetzungen gelten als DaZ-Lehrkraft in Integrationskursen in der Erwachsenenbildung: Ein erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium in den Fächern Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache ist erforderlich.

Alternativ gibt es die Möglichkeit des Quereinstiegs mit einem vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) anerkannten DaF-/DaZ-Zertifikat als Lehrkraft für Deutsch als Zweitsprache in der Erwachsenenbildung. Die Mindestvoraussetzung für die Teilnahme an der Zusatzqualifizierung sind Deutschkenntnisse auf C1-Niveau sowie ein sprachlicher Berufsabschluss oder ein Hochschulabschluss.

Welche Ausbildungen, Lehrgänge und Kurse zur DaF-/DaZ-Lehrkraft gibt es?

Hast du Interesse, als DaZ-Lehrkraft für Deutsch als Zweitsprache in der Erwachsenenbildung tätig zu sein und Integrationskurse zu unterrichten, findest du auf der Seite des BAMF verschiedene Adressen. Darunter Listen mit akkreditierten Qualifizierungseinrichtungen für die Zusatzqualifizierung, Anbieter von Lehrgängen zum Erwerb eines anerkannten DaF/DaZ-(Hochschul-)Zertifikats sowie weitere Qualifizierungsangebote von verschiedenen Bildungsträgern.

Weitere Möglichkeiten, um als DaF-/DaZ-Lehrkraft unterrichten zu können, sind unter anderem:

  • Studium Deutsch als Fremdsprache an einer Hochschule oder ein Studium in verwandten Fächern wie Deutsch auf Lehramt, Germanistik, Linguistik oder Kulturwissenschaft mit anschließendem Master Deutsch als Fremdsprache
  • DaF-/DaZ-Studium an einer Fernschule(meist Onlinekurse)
  • DaF-/DaZ-Zertifikate an Hochschulen
  • DaF/DaZ-Weiterbildungen privater Bildungsträger (Onlinekurse oder vor Ort)

Doch aufgepasst: DaF-/DaZ-Zertifikate werden nicht immer anerkannt, da es sich oft „nur“ um Teilnahmezertifikate handelt!

Was verdienen DaF-/DaZ-Lehrkräfte?

Je nach Arbeitsverhältnis und Arbeitgeber fällt das Gehalt für Lehrkräfte für Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache unterschiedlich aus.

Gibst du Privatunterricht für Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache, legst du Deinen Stundenlohn selbst fest. Der Stundensatz von privaten DaF-/DaZ-Lehrkräften in München liegt beispielsweise bei durchschnittlich 26 Euro pro Stunde.

DaF-/DaZ-Lehrkräfte an Sprachschulen sind meist Freiberufler und arbeiten auf Honorarbasis. Oft bleiben nicht mehr als 20 Euro pro Stunde übrig, davon müssen Freiberufler aber auch noch Sozialabgaben zahlen.

Als Lehrkraft für Deutsch als Zweitsprache in offiziellen Integrationskursen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge liegt der derzeitige Stundenlohn bei 35 Euro.

Fazit: DaF-/DaZ-Lehrkraft auch als Quereinstieg möglich

Hast du Freude an der deutschen Sprache und möchtest gerne Dein Wissen anderen Menschen vermitteln, die Deutsch als Zweitsprache für ihren Alltag benötigen? Die Nachfrage nach DaF-/DaZ-Lehrkräften ist vorhanden. Da ein abgeschlossenes Studium nicht immer Voraussetzungen ist, besteht die Chance des Quereinstiegs als DaF-/DaZ-Lehrkraft.