Wie viel verdient man als Lehrer? Die große Gehaltsübersicht

Das wichtigste auf einen Blick

  • Lehrer gehören zu den bestbezahlten Berufen in Deutschland. Unabhängig davon, ob du verbeamtet wirst oder nicht, erhältst du ein deutlich überdurchschnittliches Einkommen.
  • Gleichzeitig profitieren die meisten Lehrer vom anhaltenden Lehrermangel. Es herrscht also in der Regel eine deutliche Jobsicherheit.
  • Die Arbeitslosenquoten als Lehrer sind historisch niedrig.

Mehr als 30.000 Menschen starten jährlich ihr Lehramtsstudium in Deutschland. Bei knapp drei Millionen Studierenden insgesamt und gut 450.000 Studienanfängern jedes Jahr, entspricht das immerhin einem Anteil von etwa 7% der Studienanfänger. Das Lehramtsstudium bietet unterschiedlichste Fächerkombinationen, Schularten und Studienformen an. Diese wirken sich nicht nur auf das Studium an sich, sondern insbesondere auch auf das Gehalt als Lehrer aus. Wie viel du als Lehrer verdienen kannst erfährst du in unserem Überblick.

Wie viel verdient ein Lehrer im Durchschnitt?

Wenn du die Gesamtzahl der tätigen Lehrer in Deutschland berücksichtigst liegt das Einkommen von Lehrenden an Schulen bei 5.106 Euro im Durchschnitt (Quelle: Gehalt.de). Das hört sich auf den ersten Blick nach einem hohen Gehalt an, jedoch muss man diese Zahl differenziert betrachten. So beinhaltet das Durchschnittseinkommen nicht nur Berufseinsteiger, sondern auch sehr erfahrene Lehrkräfte mit einem hohen Einkommen. Außerdem werden sowohl Beamte als auch Angestellte des öffentlichen Dienstes sowie Angestellte an Privatschulen berücksichtigt. Dieser Vergleich ist jedoch schwierig, da die sozialversicherungsrechtliche Behandlung von verbeamteten Lehrern ganz anders ausfällt. Daher werfen wir im Folgenden einen detaillierten Blick auf die Zahlen.

‍Was verdient man als Lehrer beim Berufseinstieg?

Auch als Berufseinsteiger nach dem Referendariat fällt das Lehrergehalt sehr unterschiedlich aus. Grob überschlagen kannst du jedoch mit einem Einkommen in Höhe von 3.505,08 Euro Brutto (Saarland – Schlusslicht) und 5.629,26 Euro (Berlin – höchster Wert) rechnen. Die Betrachtung des Bruttoeinkommens bringt Dich dabei jedoch nicht weiter. Zwar verdienst du als Lehrer in Berlin bezogen auf das Bruttogehalt sehr viel, jedoch wirst du hier nicht verbeamtet, sodass Dein Nettoeinkommen geringer ausfällt als beispielsweise in Baden-Württemberg oder Bayern. Grundsätzlich gehörst du als Lehrer mit den oben genannten Einstiegsgehältern jedoch zu den bestbezahlten Berufen in Deutschland.

Die Einstiegsgehälter für Lehrer werden je nach Bundesland in den Besoldungsgruppen A12 und A13 abgebildet. Werden Lehrkräfte nicht verbeamtet, dann kommt der Tarifvertrag der Länder (TV-L) zum Tragen. Hier sind Lehrkräfte in der Stufe E11 bis E13 eingruppiert. Die GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) ist bestrebt, alle Lehrer nach Besoldungsgruppe A13 zu kategorisieren, jedoch gibt es in einigen Bundesländern noch Einstufungen nach A12. Insbesondere Grund-, Haupt- und Realschullehrer trifft das. Das führt insgesamt dazu, dass die Gehälter von Lehrern bundesweit sehr uneinheitlich und schwer vergleichbar sind.

Noch dazu kommt, dass zwar ein Lehrermangel besteht, bezogen auf Gymnasiallehrer besteht in vielen Fächerkombinationen jedoch ein Überangebot an Lehrern.

Welchen Unterschied macht die Verbeamtung beim Gehalt als Lehrer aus?

Wenn du als Lehrer verbeamtet wirst, dann liegt Dein Bruttogehalt unter dem Niveau eines Lehrers, der nach dem Tarifvertrag der Länder eingestellt wird. Was auf den ersten Blick nach einer geringeren Bezahlung aussieht, sollte Dir jedoch nicht allzu viele Bauchschmerzen bereiten. Das Bruttogehalt fällt als verbeamteter Lehrer zwar geringer aus, dafür bist du jedoch von Sozialabgaben befreit. Das bedeutet konkret, dass du keine Beiträge zur Arbeitslosen-, Renten- oder Krankenversicherung von Deinem Bruttoeinkommen abziehen musst. Noch dazu kommt, dass du als verbeamteter Lehrer berechtigt bist, Beihilfe zu beziehen. Deine Kosten für die Krankenversicherung können hier deutlich geringer ausfallen als bei einem Angestelltenverhältnis im öffentlichen Dienst.

Ein weiterer Vorteil des Beamtenverhältnisses sind die Pensionsansprüche. Während du als Lehrkraft im öffentlichen Dienst Beiträge zur Rentenversicherung leisten musst und eine gesetzliche Regelaltersrente erhältst (aktuell etwa 44% des letzten Bruttomonatsgehalts), bist du als verbeamteter Lehrer von dieser Pflicht befreit und erhältst später eine Pension. Diese liegt i.d.R. deutlich über der gesetzlichen Rente.

Bist du beispielsweise verbeamteter Lehrer in Schleswig-Holstein und erhältst ein Gehalt von 4.233,59 Euro im Monat, dann liegt Dein Nettogehalt daraus bei etwa 3.138,47 Euro. Wenn du im selben Bundesland nach TV-L angestellt bist, liegt Dein Bruttogehalt bei 4.329,43 Euro. Dein Netto hingegen fällt mit 2.616,36 Euro jedoch deutlich geringer aus als im Beamtenverhältnis.

Wie kann man das Gehalt als Lehrer beeinflussen und wo verdiene ich am meisten?

Das Lehrergehalt wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Wenn es Dir wichtig ist, dass du ein möglichst hohes Nettoeinkommen pro Monat erzielst, dann solltest du als Lehrer eine Verbeamtung im Gymnasium anstreben und idealerweise in Bayern oder Baden-Württemberg beginnen. Denn hier sind die Besoldungssätze am höchsten.

Die zwei größten Einflussfaktoren auf Dein Gehalt sind also die Schulform und das Bundesland. Generell gilt, dass Gymnasiallehrer mehr verdienen als andere Lehrer. Unabhängig davon, ob es sich um Grundschul-, Realschul- oder Berufsschullehrer handelt. Begründet wird das durch den wissenschaftlich erhöhten Anspruch an die Lehrer, da diese ihre Schüler bis zum Abitur begleiten und ein komplexeres Wissen vermitteln.

Neben der Schulform spielt das Bundesland eine entscheidende Rolle. So verdienst du im Süden mehr als im Norden und im Westen mehr als im Osten (im Durchschnitt). Insbesondere die ostdeutschen Bundesländer liegen gehaltlich etwas weit hinten, weshalb der Lehrermangel hier auch am größten ist.‍

Fazit: Lehrer gehören zu den bestbezahlten Berufen Deutschlands

Losgelöst davon in welcher Schulform, Anstellungsart oder in welchem Bundesland ein Berufseinsteiger den Lehrerjob beginnt, muss er sich gehaltlich keine Sorgen machen. Lehrer gehören in Deutschland zu den bestbezahlten Berufen. Insbesondere wenn die Verbeamtung mit dem Beruf als Lehrer einhergeht, ist die finanzielle Sicherheit auch im Alter in den meisten Fällen gewährleistet. Doch nicht zuletzt gibt es auch innerhalb der Berufsklasse starke gehaltliche Unterschiede, weshalb es sich lohnen kann zu vergleichen.