Das Referendariat als Lehrer – Die wichtigsten Infos im Überblick

Das Referendariat oder auch Vorbereitungsdienst genannt umfasst die zweite Phase der Ausbildung zum Lehrer nach dem Lehramtsstudium. Im Vordergrund steht die praktische Erfahrung an einer Schule. Zusätzlich zur Lehrpraxis absolvieren Referendare unterschiedliche Studienseminare und Fortbildungen, um ihre didaktischen und pädagogischen Fähigkeiten weiter auszubauen. Je nach Bundesland unterrichten Referendare komplett selbstständig oder mit dem Umfang eines halben Lehrauftrages.

Referendariat als Lehrer

Wann findet das Referendariat statt?

Der Standard Karriereweg zum Lehrer umfasst drei Phasen. Die erste Phase bildet das Lehramtsstudium ab. Danach folgt das Referendariat, das auch Vorbereitungsdienst genannt wird. Als dritte Phase wird schließlich die kontinuierlich Weiterbildung im Lehrerberuf bezeichnet.

Wie lange dauert das Referendariat?

Der Vorbereitungsdienst dauert je nach Bundesland zwischen 18 und 24 Monate und endet mit dem Ablegen des zweiten Staatsexamens. In Bayern und Thüringen muss man mit einer Dauer von 24 Monaten rechnen, während man in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bereits nach einem Jahr fertig ist. In den meisten Bundesländern dauert das Referendariat 18 Monate. Darunter fallen Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein. In Hessen dauert das Lehramtsreferendariat 21, in Baden-Württemberg 19 und in Sachsen-Anhalt 16 Monate.

Wie genau läuft das Referendariat ab?

Während deiner kompletten Referendariat-Zeit bist du nicht nur an einer Schule, sondern besuchst auch begleitende Studienseminare, bei denen du schriftlich geprüft wirst oder Präsentationen halten musst. Der schulpraktische Teil umfasst drei Etappen:

  • Hospitationsphase: für etwa zwei bis sechs Monate erhältst du noch „Welpenschutz“. Das bedeutet, dass du einem erfahrenen Lehrer zugewiesen wirst und als Beobachter in den hinteren Reihen des Klassenzimmers zuhören darfst.  Dabei heißt es für dich beobachten, Notizen machen und das Geschriebene auswerten. Unter folgenden Gesichtspunkten kann man den Unterricht analysieren:

    - Unterrichtsverlauf
    - Verhalten der Schüler
    - Medieneinsatz
    - Interaktion des Lehrers mit den Schülern

    Ziel ist es von dem Lehrenden zu lernen, sich neue Anregungen für den eigenen Unterricht zu holen und auch Methoden und Herangehensweisen kritisch zu hinterfragen.
  • Ausbildungsunterricht: nach der Hospitationsphase folgt der Ausbildungsunterricht. Nun ist die Zeit des Beobachtens vorbei und du musst selbst eine Unterrichtsstunde vorbereiten und vor einer Klasse halten. Das geschieht allerdings noch in Anwesenheit deines Betreuungslehrers.
  • Eigenständiger Unterricht: in der letzten Phase des Referendariats übernimmst du alle Aufgaben eines Lehrers, die auch noch deiner Ausbildung anstehen würden. Du gestaltest und hältst den Unterricht, schreibst Klassenarbeiten, benotest die Schüler und bist in an manchen Schulen sogar     bei den Elternabenden dabei. Das wöchentliches Unterrichtspensum umfasst je nach Bundesland zwischen 8 und 17 Stunden. Dabei erhältst Du in regelmäßigen Abständen Besuche von Deinem Ausbildungsleiter, der deinen Unterricht beobachtet und benotet.

Das zweite Staatsexamen als Abschluss des Referendariats

Die zweite Staatsprüfung bezieht sich im Gegenzug zur ersten Staatsprüfung, die sehr theoretischer Natur war, verstärkt auf die praktischen Aspekte. Dabei werden die im Vorbereitungsdienst erworbenen Unterrichts-, Erziehungs-, Beratungs- und Reflexionsfähigkeiten in Form von Lehrproben geprüft. Zudem besteht das Staatsexamen aus einer mündlichen Prüfung und einer Examenshausarbeit.

Wie hoch ist das Gehalt eines Referendars?

Als Referendar wirst du in der Regel als Beamter auf Widerruf eingestellt. Damit steht dir eine Besoldung als Beamtenanwärter zu. Darin enthalten ist der Anwärtergrundbetrag, wie mögliche Zulagen für Kinder und (in den meisten Bundesländern) Ehegatten. Einen pauschalen, allgemeingültigen Grundbetrag gibt es nicht Zahl. Die Höhe ist abhängig von der Besoldungsgruppe, des Bundeslandesund der Schulart. Die Besoldungsgruppe als Referendar richtet sich nach der Besoldungsgruppe, in die man auch ins Lehramt einsteigen würde. Lehrer sind der Besoldungsgruppe A zugehörig. Und können darin zwischen A2 und A13 eingegliedert werden.

Wie Du Dich für das Referendariat bewerben kannst:

Wie bei der Dauer des Referendariats sind die zugehörigen Bewerbungskriterien auch hier abhängig vom zugehörigen Bundesland. Trotzdem haben wir hier eine ausführliche Liste für euch mit allen Dokumenten, die erforderlich sein können:

  • Bewerbungsbogen/ Zulassungsantrag
  • Personalbogen
  • Lebenslauf
  • Abschlusszeugnisse  
  • Geburtsurkunde  
  • ggf. Heiratsurkunde bzw. Nachweis über eine eingetragene Lebenspartnerschaft, ggf. Entscheidungsformel des Scheidungsurteils
  • ggf. Geburtsurkunden von Kindern
  • beglaubigte Kopie des Reisepass oder Personalausweis
  • polizeiliches Führungszeugnis bzw. eine Erklärung über die wirtschaftlichen Verhältnisse und Vorstrafen
  • Erklärung über die Verfassungstreue
  • ärztliches Zeugnis zur gesundheitlichen Eignung

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Häufig gestellte Fragen von Lehrern und Lehramtsstudenten

Welche Fähigkeiten muss ich als angehender Lehrer mitbringen?
Neben fachlicher Eignung im Rahmen der ausgewählten Fächerkombination musst Du als Lehrer eine gewisse didaktische Eignung mitbringen. Du kannst noch so professionell in Deinem Fachbereich agieren, wenn Du am Ende Dein Wissen nicht an Schüler weitergeben kannst, eignest Du Dich nur bedingt für das Berufsbild des Lehrers. Zusätzlich stehen Lehrer permanent unter Stress. Das bedeutet, dass eine gewisse Belastbarkeit auch sehr wichtig ist.
Wie lange dauert das Referendariat?
Die Dauer des Referendariats wird in den Bundesländern einzeln entschieden. In den folgenden Bundesländern dauert es 18 Monate: in Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ist das Referendariat mit zwölf Monaten am kürzesten, während es in Bayern und Thüringen mit 24 Monaten am längsten ist. In Hessen dauert das Lehramtsreferendariat 21, in Baden-Württemberg 19 und in Sachsen-Anhalt 16 Monate.
Wird das Referendariat bezahlt?
Für das Referendariat erhältst Du eine entsprechende Aufwandsentschädigung. Auch diese ist je nach Bundesland verschieden und wird in den entsprechenden Besoldungstabellen des Landes bzw. der Tarifgemeinschaft der deutschen Länder (TV-L) geregelt.