Die häufigste psychische Krankheit bei Lehrern
Psychosomatische Erkrankungen treten bei Lehrern und Lehrerinnen so häufig auf, wie bei kaum einer anderen Berufsgruppe.Bildungsexperten gehen davon aus, dass nahezu jeder dritte Pädagoge mitpsychischen Problemen zu kämpfen. Dies führt nicht allein zu Unterrichtsausfalloder Frühpensionierung, auch leidet in den meisten Fällen dieUnterrichtsqualität.
Vorurteile gegenüber Pädagogen in Zusammenhang mit Burnoutgibt es sehr viele.
„Lehrer haben doch 12 Wochen Urlaub im Jahr, wie kann man daausgebrannt sein?“
„Lehrer haben einen entspannten Job. Morgens ein paar Kinderunterrichten und spätens um 15 Uhr ist Feierabend. Und ihren Job können sie alsBeamte sowieso nicht verlieren“
Um etwas mehr Licht in die Krankheit in Zusammenhang mit demLehrerberuf zu bringen haben wir hier eine kleine Zusammenfassung zum Themageschrieben.
Burnout ist ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren.Sozusagen ein klinisches Syndrom, das die verschiedensten Symptome subsummiert.In der englischen Welt wird das Syndrom auch als ChronischesErschöpfungssyndrom bezeichnet. Allerdings wurde es bis heute nicht eindeutig wissenschaftlich definiert. Einem Burnout geht meist eine Depression voran, wenn gleich man beide Krankheiten nur schwer voneinander abgrenzen kann.
Stress und Überbelastung in Folge von Lehrermangel und den daraus resultierenden Überstunden sind Alltag an vielen deutschen Schulen.Zudem steigen die Anforderungen an Pädagogen durch Themen wie Inklusion, Integration und Digitalisierung. Mangelnde Fortbildung und fehlende Motivation sich selbst zu lehren führt bei vielen zur Annahme sie seien Ihrem Beruf nichtmehr gewachsen.
Zudem fällt es den meisten Lehrern schwer das Privat- undBerufsleben voneinander klar zu trennen. Insbesondere, wenn in den eigenen 4Wänden Arbeiten korrigiert oder Unterrichtsstunden vorbereiten werden. DieGrenzen verschwimmen immer mehr, wodurch es vielen kaum mehr möglich ist komplett abzuschalten, wenn sie Zuhause sind.
Dieser Druck und die ständige anhaltende Überbelastung führen automatisch zu starker Erschöpfung, die im schlimmsten Fall in einem Burnout endet.
Um andauernden Stress und psychischen Druck zu vermeiden ist es, wie bei vielen anderen Berufsgruppen ratsam Beruf und Privatleben zu trennen. Das Einhalten von festen Zeiten, an denen man sich konsequent Zeit für sich, dem Partner oder für Familie nimmt ist dabei unerlässlich. Nur so ist es für Körper und Geeist möglich abzuschalten und neue Energie für den anspruchsvollen Schulalltag zu sammeln.
Bewegung und körperliche Aktivität machen den Kopf frei, schütten Endorphine aus und geben ein gutes Gefühl. Egal, ob man nun mehr derTyp für Ausdauersport, das Fitnessstudio oder eine Runde Yoga auf der Matte ist.
Stress im Berufsalltag wird oftmals nicht nur dann ausgelöst, wenn der Lehrer das Klassenzimmer betritt, sondern kann auch durch andere Faktoren, wie eine schlechte Stimmung unter den Kollegen verursacht werden. Eine offene Aussprache ist dabei immer hilfreich um ungeklärte und diskussionsbedingte Themen zu klären.
Zudem ist das Lehrerzimmer meist der Rückzugsort für diePädagogen, wo sie ihren Unterricht vorbereiten oder sich eine kurze Pause vorder nächsten Unterrichtseinheit gönnen. Deswegen ist es umso wichtiger in denRaum und dessen Atmosphäre zu investieren, um ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen. Jegliche Art von Lärmbelästigung sollte unterbunden werden.
Die eigenen Schwächen zu akzeptieren und mit sich zufrieden und im reinen zu sein ist nicht nur für Lehrer eine Herausforderung. Es istkaum möglich jeden Schüler so zu erreichen, wie man es sich wünscht. Meist liegen die Probleme auch nicht im Klassenzimmer, sondern Zuhause oder imUmfeld. Deswegen ist es wichtig sich auf die Erfolge zu konzentrieren. Sei es die Versetzung eines Problem-Schülers oder ein gelungener Schulausflug.
Wer sich frühzeitig mit dem Thema auseinander setzt und erste eintretende Burnout Faktoren ernst nimmt, kann sich erfolgreich vor schlimmeren Folgen schützen. Und falls man sich doch im Depressions-Teufelskreis befindet und den Ausweg nicht mehr alleine findet ist es wichtig sich professionelle Hilfe zu suchen und mit nahestehenden Menschen darüber zu sprechen. Je früher Hilfe ggesucht wird, desto größer ist die Chance der Krankheit zu entkommen.